Internationaler Fußboden-Expertenkreis tagt bei der Unger Firmengruppe in Donauwörth

Dr. A. Unger lud als Leiter des europäischen Expertenkreises innerhalb des Fachbuchprojekts FUSSBODEN ATLAS® zahlreiche Kapazitäten zum Thema ‚Fußboden‘ aus ganz Europa nach Donauwörth ein. Der Kreis tagte am 19.02.2016 und war zusammengesetzt aus Experten verschiedener Fachrichtungen zum Thema ‚Bodenbelag, Estrich und Beschichtungen‘.

Der erste Redner des Tages war Herr Dipl.-Ing. Wolfgang Müller von der Kingspan Insulation GmbH & Co. KG. Er referierte über Spezialdämmstoffe, wie Phenolharzschäume und Vakuumdämmungen, welche ganz besonders hohe Dämmwerte erbringen. Außerdem wies er auf Neuerungen der Dämmstoffzulassung innerhalb des DIBt hin.

Den zweiten Vortrag referierte der Sachverständige Peter Erbertz, der gemeinsam mit Dr. Unger Mitglied der Normenkommission ‚Estrich‘ innerhalb des DIN ist. Sein Vortrag hatte die aktuell eingebrachten Änderungen innerhalb der Estrichnorm DIN 18 560-1 zum Inhalt. Diskutiert wurden von den Teilnehmern die auf 0,5 CM-% erhöhten Belegreifwerte bei beheizten Calciumsulfatestrichen.

Nach einer Kaffeepause sprach der Chemiker Dr. Joachim Raddatz über einige typische Schäden an Beschichtungen. Dabei ging es um wiederkehrende Themen wie Vergilbungen, Blasenbildung und Ablösungen. Besonders interessant war ein Fall, bei dem es zu Wellenbildung in Form von Schlangenlinien in einer Beschichtung gekommen war. Dies war letztlich auf die erhöhte Ausdehnung des Rissharzes zurückzuführen.

In der Folge befasste sich der Gastgeber Dr. Unger mit einem Schaden in einer Seniorenwohnanlage, in welcher ein zu feuchter Estrich mit Hilfe einer PU-Grundierung abgesperrt worden war. Trotzdem kam es zur Entwicklung von Blasen und Ablösungen im Randbereich des Belags. Dr. A. Unger wies darauf hin, dass in solchen Fällen nicht nur handwerklich besonders exakt gearbeitet werden muss, sondern dass es auch nötig sei, derartige Konstruktionen daraufhin zu prüfen, ob nicht der Randbereich auch mit abgesperrt werden sollte.

Als nächstes referierte Frank Ruschke (Leiter der Anwendungstechnik der Fa. Glass) über die Abschätzung der Trockenzeit von Zementestrichen durch Anwendung der Diffusionstheorie. Er war für seinen kurzfristig erkrankten Kollegen Carlo Diliberto eingesprungen und räumte mit einigen Irrglauben zum Thema ‚Trocknung von Estrichen‘ auf. Insbesondere betonte er die Wichtigkeit der Betrachtung der Wasserdampfpartialdrücke zur Einordnung einer späteren Schadenswahrscheinlichkeit am Bodenbelag.

Als nächstes folgten einige von Dr. A. Unger moderierte Diskussionen zu den Themen, wie Risse und Oberflächenabweichungen in terrazzoähnlichen Estrichen zu beurteilen sind und zu aktuellen Entwicklungen im Bereich ‚Gussasphaltestrich‘.

Herr Dipl.-Ing. Wolfgang Limp vom Institut für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung in Troisdorf übernahm den abschließenden Vortrag zum Thema ‚Eigenschaften verschiedener Zusatzmittel‘, welche in Estrichen Verwendung finden. Hier erstaunte die Teilnehmer die Tatsache, welche Menge Luftporen teilweise durch einige Zusatzmittelprodukte in den Mörtel eingebracht werden. Diese verbessern dann zwar die Verarbeitbarkeit, gehen jedoch zulasten der Festigkeit.

Gegen 17:00 Uhr endete die Veranstaltung, die von allen Beteiligten als technisch hochklassig und interessant eingestuft wurde. Die Unger Firmengruppe ist stolz darauf, eine solche Veranstaltung wiederkehrend im bayerischen Raum auszurichten.


Bild   Vortrag von Herrn Peter Ebertz vor dem Expertenkreis

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